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- Das ist ja die Höhe! rief der Meister. - Jetzt
erfindest du auch noch Antworten? Das ist nicht zu glauben! Und dein Schwanz
tropft ja auch, genau wie auf der Zeichnung! Du denkst wohl an das Stehpult! Sei
vorsichtig! Ich könnte die Vergleiche noch weiter treiben!
- Verzeihen Sie mir, Herr. Ich weiß auch nicht... Ich bin sehr verwirrt. . .
- Im Gegenteil, du verwirrst die Erzählung mit deinen Unterbrechungen! Soll ich
dich jetzt schon durchprügeln, um dir den Kopf zurechtzusetzen? Willst du allen
Ernstes erst die Peitsche haben?
- Nein, Herr!
- Du hast nein gesagt? Du willst also nicht, dass ich dich peitsche?
- Doch, Herr, natürlich ja, wenn Sie es entscheiden,
- Ich habe noch keine Lust dazu. Aber reize mich nicht zu sehr! |
Mir schwant,
dass du, wenn ich mich heute über dich her mache, acht Tage nicht wirst sitzen
können, ohne dabei an mich zu denken. Du Dummkopf! Der Herr blickte seinen
Sklaven so streng an, dass diesem ein Schauder über den Rücken lief. Er schien
lange zu überlegen, und seine Stimmung schien zu schwanken. Aber endlich
entschloss er sich:
- Wir fangen jetzt noch einmal an, sagte er barsch. - Und halte dich zurück. Ich
beginne:
Plötzlich unterbrach Madame d'Alberini ihren Neffen:
- Gerard, warum fiel dir soeben ein Tropfen zwischen die Füße?
- Ich weiß es nicht, Tante ...Ich kann nichts dafür.
Mademoiselle Andrée trat heran und betastete unter dem Pult seine Genitalien.
- Er ist noch steif. Soll ich ihn jetzt peitschen?
- Nein, im Augenblick nicht. Ich möchte, dass er uns erst sagt...
- Mein kleiner Gerard, wenn du diese Bilder so entsetzlich findest, wie kommt es
dann, dass du beim Betrachten vor uns einen Ständer bekommst? |
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Du möchtest dich wohl zu gern an der Stelle dieses Jungen befinden, scheint mir.
- Ich weiß nicht, Tante. Nein, ganz bestimmt nicht. Aber es wühlt mich so sehr
auf. Diese Erzieherinnen, ihre Kostüme, die schrecklichen Werkzeuge, von denen
ich sogar schon geträumt habe...
Und das hier, auf dem eine Dame mit so hübschen Stiefeln Besuch macht... wenn
ich mir vorstelle, dass sie mit dem Gewicht ihres Beines das Instrument in den
Sklaven hineintreibt... Und die strenge Dame da in Uniform, die die Wirkung der
Pfeile genau beobachtet und dabei einen Jungen unter ihrem Rock hat. Was sie da
mit dem Sklaven anstellen, das ist ja grausam... und doch werden sie bewundert,
wie man sieht. Sie leiden, haben Angst, und trotzdem bleibt ihr Glied
aufgerichtet und so hart wie meins... Ich weiß nicht... |
- Wie du reden kannst. Gerard! Da lohnt es sich schon, dir meine Zeichnungen zu
zeigen.
Ich sehe, dass sie dich fast ebenso erregen wie die Wirklichkeit. Wie du ahnen
wirst, habe ich ja auch darum das Album zusammengestellt und nicht nur, um
Erinnerungen zu sammeln. - Sie haben so etwas wirklich erlebt?
- Aber sicher. Was ist daran so ungewöhnlich? Ich bin schließlich viel gereist.
Ich habe in verschiedenen Ländern Material gesammelt. Und heute erleichtert mir
diese Dokumentensammlung die Erziehung gewisser dummer Jungen, wie du etwa einer
bist.
- Dummer Junge? sagte Mademoiselle Andree.
- Davon bin ich noch nicht so ganz überzeugt.
Ich würde eher sagen: verdorben. Wenn ich ihn jetzt gleich peitsche, und wenn
Sie Ihre Beine etwas höher übereinander geschlagen haben...
- Tatsächlich. Jetzt habe ich auch den Eindruck. Hör mal. Gerard, sag uns doch
mal, was du in diesem Augenblick empfindest. Du hast doch keine großen
Schmerzen, oder?
- Oh doch... aber...
- Aber was?
- Nicht, bitte... Ich schäme mich so!
- Wirklich? Na, dann werde ich dir helfen. Es tat dir vielleicht weh. Kleiner,
aber du fandest mich schön.
- Oh ja!
- Besonders, wenn du auf meine Beine schautest, nicht wahr, die dich an meine
Schenkel denken ließen und an eine Stelle, wo... Oh! |
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- Aber du weißt, dass das unanständig ist?
- Ja.
- Und trotzdem wandtest du den Blick nicht ab.
Du bewundertest mich so sehr, dass du deine Schmerzen vergaßest.
- Ja.
- Und dabei hattest du das Gefühl, du brächtest mir deine Schmerzen als Opfer
dar, sozusagen als männliche Huldigung, und du verdientest damit, auf meinen
Befehl Schmerzen zu erdulden, ein wenig auch die Gunst, mich zu bewundern.
- Ja, woher wissen Sie das?
- Antworte mir: stimmt das?
- Ja, Tante. Aber ich
dachte nicht daran, dass das böse wäre, das kann ich beschwören. |
- Böse? Ganz im Gegenteil, Kleiner. Das sind doch ausgezeichnete Anlagen. Zum
Beweis werden wir dir die Gelegenheit geben, sie noch mehr zu zeigen und noch
viel besser. Meine Liebe, seien Sie doch so freundlich, den jungen Mann
loszubinden.
Madame d 'Alberini war aufgestanden und beobachtete lächelnd, wie ihr Neffe
befreit wurde.
- Man könnte meinen, dass mein Lächeln dich beruhigt. Du fürchtest jetzt eine
Überraschung? Vielleicht hast du ja recht... Ich dachte in der Tat an das kleine
Gefängnis, von dem ich eben sprach... dort hinter dem Vorhang... du weißt doch
wohl, von dem ich dir gesagt habe. dass es dort eine Bank zum Auspeitschen,
einen Galgen, einen Pranger, und überhaupt alle Instrumente gibt von denen man
nur träumen könnte, und vor allem dicke
Wände, dass kein Schrei...
- Tante!
- Es ist wirklich eigenartig mit dir. so unter uns beiden, fast nackt, mit
deinen Händen, mit denen du nicht weißt, wohin, und deinem Ding, wie du meinst,
das nicht in Ordnung kommen will.
- Es ist stärker als ich. |
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- Natürlich. Ich mache dir daraus ja keinen
Vorwurf. Im Gegenteil. Aber es ist trotzdem komisch. So, und nun wollen wir die
Sachen herrichten. Du weißt, dass du dich zweierlei Strafen zu unterziehen hast,
eine, weil du dir gestern das Album angesehen hast, womit du ja bereits dein Los
bestimmt hast... nein, nein, schweig, wenn ich rede, und Strafe für mindestens
eine deiner Lügen, die du heute vorgebracht hast, wobei ich noch nicht deinen
Widerstand in Rechnung stelle, den du zeigtest, als Mademoiselle Andrée dir die
Hosen herunterzog. Siehst du, wie gut ich zu dir bin: dafür, dass du nicht
gestanden hast, dass du gelogen hast, dass du unanständig gestrampelt hast,
bekommst du ganz einfach nur Hiebe, nichts sonst. Und dann verspreche ich dir
noch, dass ich dir Gelegenheit geben will, uns zu beweisen, dass du Charakter
hast. Nun wollen wir so vorgehen: wenn du es lieber möchtest, wird Mademoiselle
Andree dich in dem kleinen Gefängnis nicht anbinden, |
sondern so schlagen. Verstanden? Frei wird sie
dich schlagen. Und du wirst dich nicht nur nicht wehren, wirst auch nicht unter
der Rute schreien, sondern wirst selber sagen, ob du stärker gepeitscht zu
werden verdienst oder auch länger, wenn sie zu zeitig aufhören sollte. Das wirst
du schon sehen. Es ist eine sehr gute Willensübung für dich. Und ich werde dich,
um dir zu helfen, die ganze Zeit vor mir behalten, vor meinen Augen, so wie
jetzt... Welch eine Gunst! Bist du dir darüber wohl im Klaren? Aber das alles
geschieht nur, wenn du selbst es wünscht... frei!... Wenn nicht, wirst du am
Pranger schimpflich ausgepeitscht wie ein aufsässiger Sklave. Also, sag jetzt!
Willst du freiwillig mitkommen? Und auch mutig sein? Während dieser Worte stand
sie unmittelbar vor dem Vorhang und hielt ihn geöffnet. Der Junge tat einen
Schritt, dann blieb er stehen.
- Na? Muss ich warten?
Bezwungen entschied
er sich, senkte den Kopf, um vor ihr hindurch zu gehen, und betrat den
Strafkerker. Mademoiselle Andree folgte ihm. Madame d'Alberini trat nach ihnen
ein und bestieg den Sockel, auf dem der Galgen stand. Dann befahl sie dem
Jungen, sich nackt auszuziehen. Als er gehorcht hatte, als sei er schon ganz
verhext von ihrer Stimme, streckte seine Tante ihm ihre Hände entgegen und sah
ihm starr in die Augen. Da kam er näher.
- Dass lass ich mir gefallen, sagte sie langsam.
- So ist es gut... Komm noch näher heran!
So! Sehr schön. . . Du siehst, ich nehme nur deinen Kopf zwischen meine Hände,
damit ich alles, was mit dir geschehen wird, auch in deinen Augen lesen kann...
So, und nun sieh mich an! Und Sie, meine Liebe, nehmen zu der Rute auch die rote
Karbatsche... Sind Sie so weit? Dann wirst du jetzt Mademoiselle bitten, mit
deiner Bestrafung zu beginnen... Los! Hörst du nicht?
Lass die Augen
geöffnet... Jetzt bitte sie...
- Muss ich das wirklich?
- Mir zu Gefallen! Ich will es!
Es brauchte einige Zeit, aber schließlich hauchte er unter ihrem bezwingenden
Blick und ihren befehlenden Worten:
- Mademoiselle... bitte... verabreichen Sie mir meine Strafe!
Und nun begann es. Die Züchtigerin, die gleich begriffen hatte, dass sie das
perverse Spiel in die Länge ziehen sollte, versetzte ihm keine scharfen Hiebe
und schlug nur in großem, zeitlichen Abstand zu. Unter dem abwechselnden Schmerz
der Rute und der Karbatschenriemen presste der Junge die Zähne zusammen. Er
wusste nicht, wohin mit seinen freien Händen. Das strenge Gesicht seiner Tante
blieb über ihn geneigt. Er spürte ihren Atem und manchmal auch leicht die
Berührung ihrer Lippen. Allmählich bemächtigte sich seiner eine seltsame
Verwirrung. In sein Leiden mischte sich etwas wie sehnliches Vergangen... So
setzte sich die Auspeitschung mehrere Minuten lang fort, immer im gleichen
langsamen Rhythmus, der seinen Willen ganz und gar auslöschte.
Dann hörte er die Worte murmeln:
- Gerard, meinst du nicht auch, dass du etwas stärker gepeitscht werden musst?
Und wie im Traum hörte er seine eigene willenlose Antwort:
- Stärker, ja, bitte, Mademoiselle.
Jetzt wurden die Schläge energischer, ohne dass sie jedoch schneller wurden.
Doch unter glühenden Schmerzen fühlte er zu seinem Erstaunen auch eine
unbestimmte Lust aufsteigen. Er merkte sogar, dass sein Glied schwoll, als
stünde er noch vor den Bildern des Albums.
Die Tante las diese aufkeimende Erregung in seinen Augen.
- So, es ist gut, murmelte jetzt ihre zauberhafte Stimme. Du sühnst, wie ich
hoffe. Jetzt sehe ich, dass du dich als guter Sklave zu benehmen weißt. Unter
der Rute nahm ich deine Liebe für deine Herrin wahr. Und das wird gleich noch
besser sein, wenn sie diesen wollüstigen Pelz tragen wird, und wenn dann
schließlich... na,
du weißt schon, wie auf der Zeichnung...
Auf ein diskretes Zeichen hörte Mademoiselle Andrée auf zu schlagen und wollte
sich anscheinend entfernen.
- Glaubst du, dass du genug bestraft bist für deine Lügen? fragte Madame
d'Alberini.
- Vielleicht noch nicht, flüsterte Gérard. -
Strafen Sie mich bitte weiter. Und noch stärker.
- Hören Sie es, meine Liebe? Dann also noch ein bisschen mehr. Aber ich
bewillige nur zehn Hiebe, mehr nicht.
Seine Augen blickten etwas verwirrt.
- Das wird nun dein Los sein. Nimm dich aber jetzt zusammen! Ich will nicht,
dass du schreist... und die jetzt folgenden Hiebe werden bestimmt härter sein.
Du darfst nicht die Augen schließen. Sag deiner Tante, dass du sie liebst... ja,
ja... und ertrage alles... unterwirf dich
ganz... sei still... acht...
neun... zehn! So! Mehr bekommst du nicht. Ruhe dich jetzt ein wenig aus und
warte deine richtige Bestrafung ab.
Gelassen stieg sie vom Sockel und wandte sich ihrer Bibliothek zu, um sich dort
eine Zigarette anzuzünden. Aber der Junge war ihr angstvoll nachgefolgt... |
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